Lesen Sie in des Gartenimkers Blog von seinen Erlebnissen bei den Bienen. Verfolgen Sie wie Heilbronner Gartenhonig entsteht. Lassen Sie sich von der Magie dieser faszinierenden Insekten verzaubern. Erfahren Sie spannende und auch kuriose Geschichten aus unserer Hobbyimkerei, sowie interessante Informationen rund um die Honigbiene.
Der Raps ist verblüht. Nach einigen kühlen Tagen gibt es trotzdem gute Gewichtszunahmen, und im Honigraum findet sich dunkler Nektar – offensichtlich finden die Bienen eine andere ausgiebige Trachtquelle im nahegelegenen Wald…
Und weil das Wandern in den Raps und die Durchsicht der Völker dort noch nicht genug war, durfte der Gartenimker des Abends zwischen „‘s isch dunkel“ und „ich seh‘ dich nicht mehr“ auch noch einen Holländischen Schwarm[1] von einem Auto bergen, der dessen Besitzer nervös machte.
Der Gartenimker hat dieses Jahr eigentlich schon mehr Bienenvölker, als er braucht. Insofern war der Neuzugang ein bisschen so wie ungewollt schwanger… ;-)
[1] Als "Holländischen Schwarm" bezeichnen manche Imker einen Schwarm „van Andern“, also nicht von den eigenen Bienenvölkern, denn die eigenen Völker sind von überlegener Genetik und hervorragend geführt, so dass diese sicher nicht schwärmen ;-)
Wie im vergangenen Jahr wanderte der Gartenimker in einer Gemeinschaftsaktion zusammen mit dem Imkerpaten mit einigen Bienenvölkern in den Raps.
In der Partnerschaft zwischen Imker und Landwirt profitieren beide Seiten: Die Bestäubungsleistung der Honigbienen steigert den Ertrag für den Landwirt, und der Imker freut sich über viel leckeren Rapshonig.
Die Bienen sind wie auf Koks und tanzen Rock’n Roll J
Eine Arbeiterin legt nach dem Sammelflug, vollbeladen mit Nektar und sichtlich erschöpft, ein Päuschen auf des Gartenimkers Finger ein. Was für ein hübsches Geschöpf J
Die Bienenvölker sind startklar um leckeren Frühjahrshonig und Rapshonig zu sammeln. Und der Gartenimker bezieht wieder seinen Platz an der Sonne J
Beim Imkern darf man nicht nur sich mit der Unberechenbarkeit lebender Wesen herumschlagen, sondern auch tüfteln, bauen und Maschinen erfinden. HoneyPi und Beelogger, Hani-Mandl und ein automatischer Etikettierer sind gute Beispiele dafür.
Der Gartenimker bastelt seit er denken kann, unterbrochen nur durch die Lebensphase, in der die Kinder klein waren. Der Schwerpunkt lag lange Zeit auf ferngesteuerten Fluggeräten, und auf diversen Schreinerarbeiten. An die Mikroelektronik hat er sich erst im Jahr 2019 herangetraut, allerhöchste Zeit für Einen, der beruflich mit der Entwicklung von elektronischen Steuergeräten zu tun hat. Den Programmcode selbst zu modifizieren, und bei dieser Gelegenheit seine 30 Jahre alten Programmier-Grundkenntnisse aufzufrischen, ist eine Frage der Ehre.
Auf dem Level, auf dem er diese Bastelei betreibt, ist das zugegebenermaßen fast so einfach wie Lego bauen.
Das Geile sind ja heutzutage die virtuellen Online-Communities: Es gibt Anleitungen für alles, googlebar innerhalb eines Augenblicks. Und bei Bedarf bekommt man Unterstützung von anderen Begeisterten, die sich noch viel besser auskennen als man selber, und ihre Kenntnisse offen teilen.
Und überhaupt ist es unglaublich, für wie wenig Geld sich solche Projekte heute realisieren lassen...
Eine perfekte Ergänzung ist der 3D-Drucker. Was eine Bereicherung! Das eröffnet einem schier unendliche kreative Möglichkeiten des Erschaffens von Dingen, fast alles ist möglich. Selbst banale Teile wie eine Distanzscheibe sind innerhalb von 5 Minuten konstruiert und in 10 Minuten gedruckt. Diese Technologie hat das Potential, die etablierte Lagerhaltung von abertausenden Kleinteilen („Nicht wegwerfen, das kann ich bestimmt noch irgendwann gebrauchen…“) zu revolutionieren.
Seine eigenen, selbst konstruierte Bauteile herstellen zu können, ist schon sehr nett. Hier ein Beispiel:
Benötigt wurde eine Verriegelung für 40 Bannwaben, ein Teilchen, das der Handel so nicht anbietet.
Innerhalb kürzester Zeit kann das Teil verbaut werden:
Hach, ist das geil J
Bei frühlingshaften Temperaturen fliegen die Bienen fleißig und tragen Pollen ein. Wo finden sie den in dieser Jahreszeit? Man erahnt die unbändige Lebenskraft dieser kleinen Geschöpfe…
Damit beenden wir unseren Blog für 2022 und wünschen allen Leserinnen und Lesern ein gesundes und gesegnetes neues Jahr, und den Imkerinnen und Imkern unter Euch allzeit volle Honigtöpfe J
ChatGPT ist derzeit in aller Munde. So probierte der Gartenimker den „intelligenten“ Chatbot kurzerhand mit der fiktiven Aufgabe aus, einen Text für eine Werbe-Mail zu generieren:
Der Gartenimker findet dieses Ergebnis erstaunlich gut.
Auf den zweiten Blick ist es aber eher erstaunlich eloquent geplappert, und ob diese Informationen der Wahrheit entsprechen oder gelogen sind, ist kaum in Erfahrung zu bringen und mithin der Urteilskraft des Lesers überlassen. Denn diese KI kann die Wahrheit nicht kennen. Und das ist in der Tat ein bisschen gruselig…
Hintergrundinfos z.B. hier: https://www.spektrum.de/news/maschinelles-lernen-chatgpt-wird-immer-plappern/2090727
Im Jahr 2022 haben uns 5 Wirtschaftsvölker eine erfreulich gute Honigernte ermöglicht. Das Honiglager ist gut gefüllt.
Die Völkervermehrung war ebenfalls erfolgreich, so dass der Gartenimker seinen Bestand an Bienenvölkern in diesem Jahr deutlich erhöhen konnte.
Bei den Bienen ist jetzt Ruhe eingekehrt: Die Völker wurden im Spätsommer gegen die Varroamilbe behandelt, aufgefüttert und eingewintert, langlebige Winterbienen wurden erbrütet. Die Völker brüten nicht mehr und verbrauchen deshalb nur noch wenig Futter. Die aktuellen Temperaturen von bis zu -10°C sind kein Problem für die Völker.
Wenn die Bienenvölker gut durch den Winter kommen, dann wird der Gartenimker im Frühjahr wieder einige Völker verkaufen können.
Weihnachten naht, wie jedes Jahr etwas überraschend ;-)
Heilbronner Gartenhonig eignet sich nicht nur zum selbst genießen, pur, im Tee, oder als Zutat in der Weihnachtsbäckerei, sondern auch als nettes Mitbringsel oder als Weihnachtsgeschenk.
Entfliehen Sie dem Getümmel in der Innenstadt. Kommen Sie gerne vorbei und sichern sich Heilbronner Gartenhonig. Garantiert ohne Platzangst und ohne Parkplatzsuche.
Photo by Calum Lewis on Unsplash
Die Bienen werden derzeit jeden zweiten Tag mit Zuckersirup gefüttert, damit sie genug Brennstoff für den Winter haben.
Die Fahrten zum Außenstand absolviert der Gartenimker mit dem E-Scooter und erzielt damit 98% Kostenersparnis beim Kraftstoff im Vergleich zum Auto.
Ganz zu schweigen vom Spaßfaktor.
Die Jahresernte 2022 ist im Glas.
Des Gartenimkers Bienen waren in dieser Saison auf Wanderschaft. So kann der Gartenimker derzeit folgende Sorten anbieten:
Des Gartenimkers Bienen sammeln, gemeinsam mit Millionen Kolleginnen aus tausenden anderen Bienenstöcken, in der Nähe von Heidelberg Honig von der Edelkastanie. Bei der heutigen Durchsicht war der betörend herbe Geruch des frisch eingetragenen Nektars deutlich wahrzunehmen.
Zwei Honigräume sind gut gefüllt, so dass ein weiterer aufgesetzt werden konnte.
In HeilbronX City stehen derweil die Lindenbäume in Vollblüte.
Was für ein Jahr!
Des Gartenimkers Bienen durften dieses Jahr erstmals wandern: In den Raps bei der Alten Böllinger Mühle und in Eberstadt, und nach Heidelberg in die Edelkastanie.
So wird es bald, neben den bewährten Honigsorten „Frühlingsblüte“ und „Sommerblüte“, auch feinsteifen Rapshonig und Edelkastanienhonig geben. „Frühlingsblüte“ und „Raps“ ist schon in den Gläsern, für „Edelkastanie“ und „Sommerblüte“ müssen die Ladies noch ein paar tausend Kilometer fliegen.
Besondere Grüße gehen an meine Freunde von der Mühle, bei denen die Bienen Asyl gefunden haben J
Der Raps ist durch. Eigentlich wollte der Gartenimker heute abwandern. Aber der Baum, unter dem die Bienenstöcke stehen, tropft. Ebenso die Linden in der Stadt. Was für ein Jahr.
Des Gartenimkers Bienen stehen dieses Jahr erstmals im Raps, und zwar an einem Feld von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands.
Während einer Durchsicht zusammen mit dem Imkerpaten kam es heute zu einer netten spontanen Begegnung mit H. Rukwied am Bienenstand im Rapsfeld.
Ein schönes Beispiel, wie Landwirtschaft und Imkerei partnerschaftlich voneinander profitieren können: Die Bestäubungsleistung der Honigbienen steigert den Ertrag für den Landwirt, und der Imker freut sich über viel leckeren Rapshonig.
Die Bienenvölker stehen an 3 Standorten in bzw. um Heilbronn. Die Stockwaagen zeigen, dass die Bienen in dieser Woche erstmals signifikant Nektar eingetragen haben.
Auch die kommenden Tage werden sonnig und warm werden. Das lässt auf eine gute Frühtrachternte hoffen J
Die Tage sind kurz und bei den Bienen gibt es nicht mehr viel zu tun. Zeit für ein neues Bastelprojekt!
Es werden 6 Beelogger Stockwaagen gebaut – 3 für den Gartenimker, und 3 für dessen Imkerpaten.
Die Stockwaagen werden regelmäßig das Gewicht des Bienenstocks, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit über LTE Mobilfunk in die Cloud schicken. Diese Daten können jederzeit von jedem Ort dieser Erde abgerufen werden. Falls der Gartenimker also jemals wieder z.B. nach Japan, China oder Amerika reisen sollte, oder auf der Couch sitzt und zu faul zum Aufstehen ist, kann er von dort aus sehen, was seine Mädels so treiben...
Der außergewöhnlich helle Honig mit der Bezeichnung „Sommerblüte“ ist dominiert von Nektar aus der Lindenblüte. Er besitzt einen kräftigen, aromatischen Geschmack. Diese köstliche Rarität ist ab sofort in Gläsern zu 500g oder 250g erhältlich - in limitierter Menge, solange der Vorrat reicht.
Erstmals kommen der automatische Abfüller und die Etikettiermaschine gleichzeitig zum Einsatz. Im Video ist zu sehen, dass die Abläufe gut aufeinander abgestimmt sind und man zum Abfüllen und Etikettieren eines Glases gerade mal 20 Sekunden benötigt, ohne sich besonders beeilen zu müssen.
Erstmals hat der Gartenimker Kunstschwärme gebildet, mit jungen Bienen aus mehreren Honigräumen der Wirtschaftsvölker, und mit einer unbegatteten Königin vom Züchter.
Nun stehen die Völker in ihren neuen Kunstschwarmkisten für drei Tage im Keller. Während dieser Kellerhaft wird aus diesem Bienenhaufen ein Bienenvolk. Erst danach dürfen sie in ihre endgültigen Bienenstöcke an einem neuen Standort einziehen, und die Königin darf ihren Hochzeitsflug absolvieren.
DOKUMENT est mort. Vive DRÖNJÖNS!
Mal schnell ein paar Kunstschwarmkisten für kleines Geld gebaut. Auch gut geeignet zum Einfangen und Transportieren von Naturschwärmen J
Die Stockwaage verrät, dass die Heilbronner Bienen nach einer erfreulichen, etwa 3 Wochen andauernden Lindentracht, nun kaum mehr Nektar finden. Demnächst kann der Honig geschleudert werden!
Während der eingetragene Sommerhonig noch in den Bienenstöcken trocknet und reift, gedeihen die Ableger am Standort einige Kilometer außerhalb von Heilbronn prächtig. Mit ihren weiß gezeichneten Königinnen sind diese Jungvölker die Rennpferde des nächsten Jahres.
Den aufwändigen (und kontemplativen) Vorgang des manuellen Etikettierens hatte der Gartenimker vor einiger Zeit hier beschrieben.
Wer jedoch mit einer Abfüllmaschine wie dem Hani-Mandl Honiggläser befüllt, der denkt fast zwangsläufig darüber nach, auch das Etikettieren zu automatisieren.
Eine sehr sehenswerte Doku aus der Reihe „SWR Handwerkskunst“, in der die Arbeit des Imkers / der Imkerin am Beispiel der Imkerei Friederich in Weingarten / Pfalz gezeigt wird, und man nachempfinden kann, warum Imkern das neue Yoga ist.
Bei der Kilianskirche und auf dem Marktplatz, beim Trappenseeschlösschen und in den Weinbergen im Heilbronner Osten, überall wimmelt und wuselt es gehörig. Und natürlich sind das Heilbronner Käthchen und die Kornmäuse immer mit dabei.
Und wo ist der Gartenimker mit seinen süßen Honigbienen? Wer findet sie als erstes?
Der Herbst ist die Jahreszeit, in der der Gartenimker nichts mehr an den Bienen zu tun hat, und deshalb Zeit hat zu tüfteln, zu bauen und Maschinen zu erfinden, zum Beispiel eine optimierte Version des Abfüllroboters Hani-Mandl.
Die erste Version des Abfüllroboters funktioniert zwar tadellos, sieht aber mit den Holzteilen nicht besonders professionell aus.
Nach einem langen Sommer erleben die Bienen nun die ersten kühlen Herbsttage. Nachdem die Bienenvölker für den Winter aufgefüttert wurden, und während der letzten Wochen genügend Winterbienen erbrütet haben, stellen sie nun das Brutgeschäft ein und stellen um auf den energiesparenden Wintermodus.
Das ist am Verlauf der Temperatur im Brutraum deutlich zu erkennen: Haben die Bienen die Brutraumtemperatur seit dem Frühjahr konstant auf etwas über 30°C gehalten, fällt sie nun auf nur noch knapp über 20°C ab (gelbe Kurve).
Wenn der frisch geschleuderte Honig ein grobes Doppelsieb und ein Feinsieb passiert hat, dann ist er scheinbar klar. Lässt man ihn aber ein paar Tage im Eimer stehen, dann findet man eine weiße Schicht an der Oberfläche vor: Feinste Wachspartikel, die eine geringere Dichte haben als Honig, sind langsam an die Oberfläche gestiegen und bilden eine Schaumschicht.
In den letzten Wochen bastelte der Gartenimker einen Honig-Abfüllroboter, der ihm die Dosierung des Honigs beim Abfüllen in Gläser zuverlässig abnehmen soll. Inspiration und Vorlagen wurden initial publiziert in der Facebook-Gruppe "Imkerei und Technik. Eigenbau".
Die Honigernte 2020 ist im Glas!
Frühlingsblüte ist ein heller und im Aroma eher milder Blütenhonig von Frühblühern wie Schneeglöckchen, Winterling, Krokus, Löwenzahn und Steinobst.
Sommerblüte ist ein aromatischer, gold-brauner Honig von der Linde, Kastanie, Akazie, Himbeere und Brombeere.
Beide Sorten sind erhältlich in Gläsern zu 500g oder 250g.
Die Bienen beschenken uns mit einem dunklen, wunderbar aromatischen Sommerhonig.
Honig direkt aus der Wabe zu essen ist wohl die ursprünglichste und natürlichste Art dieses Naturprodukt zu genießen.
Wabenhonig oder Scheibenhonig ist Honig aus reinem Naturbau, gelagert in dem vollständig von den Bienen errichteten Wabenwerk. In diesem natürlichen Lagerort ist der Honig von den fleißigen Immen mit dünnen Wachsdeckelchen versiegelt worden. Er kann zusammen mit dem hauchfeinen Wachs der Waben gegessen werden.
Unter Kennern und Puristen gilt Wabenhonig als Delikatesse.
Erhältlich im Holzrähmchen oder in der ganzen Honigwabe. Nur für kurze Zeit und in kleinen Mengen. Bei Interesse schnell Kontakt aufnehmen!
Der Gartenimker wird voraussichtlich bald für bestimmte imkerliche Aktivitäten, wie z.B. die Ablegerbildung, einen Außenstandort nutzen können. Anders als im heimischen Garten, wo immer jemand ein Auge auf die Bienen hat, werden die schicken Holzkisten dort potentielle Langfinger zum Mitnehmen verleiten.
Um erst gar keinen Zweifel an den Eigentumsverhältnissen aufkommen zu lassen, lies der Gartenimker einen Brennstempel anfertigen, mit dem die Kisten und die Rähmchen gekennzeichnet werden.
Im Bild ist eine selbstgebaute Futtertasche zu sehen, mit der den Ablegervölkern in der trachtarmen Zeit Zuckersirup gefüttert wird. Zur Abdichtung wurde sie mit flüssigem Bienenwachs ausgegossen.
Dieser Tage stellte der Gartenimker den Prototypen eines halbautomatischen Honig-Abfüllbehälters fertig. Er hört auf den Namen „Hani-Mandl“ („Hani“: aus dem englischen „Honey“ abgeleitet und mit österreichischem Akzent ausgesprochen, „Mandl“: österreichisch für „Männlein“).
Herzstück ist ein Einplatinencomputer mit OLED Display mit einer Public Domain Software.
Die einzelnen Komponenten wurden in bewährter Weise direkt in China bestellt. Der Nachteil der langen Lieferzeiten ist zugleich ein Vorteil: man hat viel Zeit, das Projekt in der Theorie zu durchdenken und zu planen.
Die erste Inbetriebnahme erfolgte mit Wasser.
Erkenntnis dabei: 500g Wasser passen nicht in ein 500g Honigglas LOL.
Am 21. Juni war Sommersonnwende. Die Tage werden wieder kürzer. Die Linden in der Stadt stehen in Vollblüte, die Bienen sammeln fleißig Nektar.
Nur noch wenige Tage, dann ist die Blühsaison 2020 vorbei.
Dieser Bienenschwarm in der Heilbronner Oststadt erforderte eine Leiter und etwas Akrobatik beim Bergen, und brachte dem Gartenimker eine ganze Reihe Stiche, vor allem am Kopf, ein. Netterweise haben die Bienen in beide Ohrläppchen gestochen, so dass die Schwellung jetzt wenigstens symmetrisch ist, und man meinen könnte „des g’hört so“.
Der Gartenimker lernt: Nicht immer sind Schwärme friedlich. Nächstes mal wird wohl zumindest ein Schleierhut getragen.
Und wie wenn er’s geahnt hätte, fegte er vormittags noch ein drohnenbrütiges Volk ab, so dass für den Neuzugang „just in time“ zufällig eine Kiste frei geworden ist. Dort hinein wurde der Schwarm direkt vor Ort einlogiert.
Am Abend war dann bei einem wohlverdienten kühlen Bierchen Füße hochlegen angesagt. Das Werk betrachtend und die Völker im Garten zählend und auf 13 kommend, denkt sich der Gartenimker, dass das so nicht weitergehen kann.
Bienenschwarm im Campuspark nahe dem BUGA Gelände: Direkt neben einem Spielplatz lag vergangenen Sonntag ein Bienenschwarm auf dem Boden, nachdem der Zweig, an dem er sich in luftiger Höhe niedergelassen hatte, brach.
Nachdem ein Teil der Bienen mitsamt der Königin im Eimer war, folgten die anderen Bienen in einer beeindruckenden Karawane in den Eimer. Den Letzten wiesen die sterzelnden Arbeiterinnen den Weg in die provisorische „Kiste“.
Zu Hause angekommen, bekam der Schwarm eine „richtige“ Bienenkiste, ausgestattet mit Holzrähmchen für den Bau frischer Waben.
Dieser Tage mal wieder ein nettes kleines Bastelprojekt umgesetzt: Aus einfachen Holzlatten entstanden drei Böcke mit verstellbaren Füßen. Damit können je 2 Beuten auch auf unebenem Untergrund ohne Werkzeug aufgestellt und das Ganze einfach transportiert werden.
Das Geschehen am Flugloch – vor ein paar Tagen eingefangen in Zeitlupe – ist beeindruckend:
Die Frühtracht ist vorbei, so dass die Bienen während der letzten Tage nur wenig Nektar eintragen konnten.
Allerdings hat sich auf den Blättern mancher Lindenbäume in der Nachbarschaft eine klebrige Schicht aus Honigtau gebildet, den die Bienen jedoch aufgrund der extrem trockenen Witterung nicht aufnehmen konnten.
Nachdem es nachts etwas geregnet hat, konnten die Bienen gestern endlich den verdünnten Honigtau von den Blättern sammeln.
Das ist sehr schön am Gewichtsverlauf der Stockwaage zu sehen, auf der ein nur mittelstarkes Volk steht:
Imkern ist so ähnlich wie Angeln: Beim Hobbyimkern darf man alleine sein und muss nichts Vernünftiges machen. Darf aber tüfteln, bauen, Maschinen erfinden, sich mit der Unberechenbarkeit lebender Wesen herumschlagen und muss immer mal raus.
Es ist mentales Füße hochlegen mit dem Flair unaufschiebbarer Arbeiten. Ein mit hoher Reputation versehener Grund, sich dem alltäglichen Trott der ewigen Verfügbarkeit zu entziehen. In anderen Zusammenhängen nennt sich das Lebensqualität, oder "work-life-balance".
Unbezahlbar sind die schönen Momente am Bienenstand und die Emotionen beim Abfüllen des eigenen Honigs in Gläser.
Und spätestens mit 70 Jahren hat man dann eine gute Möglichkeit, eine eventuell auftretende Kauzigkeit auf das jahrelange Imkern zu schieben.
Der Rest der Familie genießt übrigens auch die Besonderheit, es werden Bestellungen überbracht, Kinder kommen zum Gucken, Schleudergehilfen stehen Schlange. Dem Honig beim Rauslaufen zugucken wird als entspannendes Meditations-Element geschätzt: Imkern ist das neue Yoga.
Und überhaupt: Wie kurz ist denn so ein Leben.
Schöner und treffender kann man es nicht sagen.
Gedanken inspiriert von Beiträgen im Imkerforum
Die Heilbronner Bienen waren fleißig. Heute den köstlichen Frühlingshonig geerntet – und dabei keinen einzigen Stich kassiert J
In wenigen Tagen wird der neue Honig in Gläser abgefüllt.
Vorbestellungen nimmt der Gartenimker gerne entgegen.
Heute einen stattlichen Schwarm geerntet. Wegen des kühlen Regenwetters kein Flugbetrieb, die Bienen hingen ganz ruhig in der Hecke. Super zahme Bienen, sodass der Gartenimker mit der bloßen Hand in die Schwarmtraube greifen konnte ohne gestochen zu werden.
In die Schwarmfangkiste geschüttet, ging von den Bienen während der Heimfahrt ein lautes Summen aus. Außerdem ein intensiver Geruch, der an einen nassen Hund erinnert. Und eine bemerkenswerte Wärme – geschätzt 35°C.
Zu Hause, nach kurzer Zeit, hängte sich der Schwarm an den Deckel des Kastens, und beruhigte sich. Nach einem Tag in der Garage darf er morgen in seine neue Kiste im Garten einziehen.
Einfach mal tagsüber spontan einen Schwarm ernten zu können, das ist ein weiterer Vorteil von HomeOffice.
Seit heute wird auf der Seite mit den Live-Daten der Stockwaage nicht nur die Temperatur in der Mitte des Brutraumes angezeigt, sondern die Temperaturen in jeder der 11 Wabengassen. So kann man beobachten, wie groß das Brutnest gerade ist, was besonders in der kalten Jahreszeit interessant sein dürfte.
Die Bienen sind fleißig und füllen die Zellen mit Nektar – beim Waagvolk rund 1 Kilogramm pro Tag. Auch einige Kassetten Wabenhonig entstehen in diesen Tagen in der Fertigungslinie ;-)
Die Honigräume sind seit drei Wochen auf den Völkern. In dieser Woche begann die Kirsch- und Apfelblüte.
Die Stockwaage zeigt nun wieder tägliche Gewichtszuwächse, schön zu sehen in den Diagrammen. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell es nach dem Winter losgeht und die Natur explodiert.
Besonders interessant sind auch die Temperaturverläufe: Seit dem 21. März, dem Datum der Tag- und Nachtgleiche, wird die Temperatur im Brutraum von den Bienen bei exakt 35°C gehalten (gelbe Kurve), mit einer Abweichung vom maximal ±0,5°C.
Das gelingt den Bienen unabhängig von den Außentemperaturen (blaue Kurve). Die Temperatur im Honigraum (rote Kurve) folgt der Außentemperatur auf einem höheren Niveau, fällt jedoch nachts noch empfindlich ab, da das Volk noch stark wächst und momentan noch nicht genug Bienen da sind um Brut- und Honigraum gleichzeitig zu heizen. Das Heizen des Brutraums ist für das Volk überlebenswichtig und hat deshalb eine höhere Priorität als das Heizen des Honigraums. Im Sommer wird der Honigraum auf 31°C bis 36°C temperiert.
Impressionen aus dem Garten, wo einen der intensive Duft von Blüten und frischem Nektar umgibt.
Entspannung pur nach einem Home-Office Tag im Keller.
Erkenntnis: Für Bienen gibt es keine Corona-Krise.
Kurzgesagt - In a Nutshell.
Durch die zahlreichen internationalen Kontakte im Rahmen des Gartenimkers Berufstätigkeit gibt es inzwischen zahlreiche Leser aus vielen Ländern rund um den Globus. Deshalb stellen wir für unsere geschätzten internationalen Follower auf unserer Homepage die Informationen, inklusive unseren Blog, nun auch in englischer Sprache zur Verfügung.
Wählen Sie rechts oben im Menü Ihre bevorzugte Sprache.
Eine Möglichkeit, die imkerlichen Entzugserscheinungen im Vorfrühling abzumildern ist es, dorthin zu reisen, wo es wärmer ist: Auf Gran Canaria, genauer gesagt im Botanischen Garten der Hauptstadt Las Palmas, durfte der Gartenimker vor wenigen Tagen diese wunderbaren Pflanzen inklusive vieler sammelnden Bienen bewundern.
Er kann es kaum erwarten, dass das große Blühen auch in unseren Breitengraden beginnt.
Nach dem abendlichen Grillen noch rasch einen kleinen Nachtisch direkt aus dem Bienenstock stibitzt. Köstlich!
Vor der Ernte muss der Honig noch etwas von den Bienen getrocknet werden. Man darf gespannt sein auf den Jahreshonig 2019.
Nachdem das Frühjahr honigmäßig ein Totalausfall war, brummt es jetzt heftig in den Lindenbäumen in Heilbronns Innenstadt, und die Stockwaage zeigt tägliche Gewichtszunahmen von fast 2 kg.
HoneyPi ist eine smarte Bienenstockwaage zum Selbstbauen, basierend auf dem Einplatinencomputer „Raspberry Pi“.
Über Sensoren werden das Gewicht des Bienenstocks sowie weitere Größen wie Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck gemessen und können über Internet live z.B. auf dem Smartphone visualisiert werden. Bei definierten Ereignissen, z.B. einem Schwarmabgang, wird eine Nachricht auf das Smartphone gesendet.
Bei diesem IoT ("Internet of Things") Device handelt es sich um ein Open-Source Projekt, so dass das System bei Bedarf flexibel z.B. um eine Webcam erweitert werden kann.
Am Samstag, nach einer kühlen und regnerischen Woche, beschloss ein Bienenvolk zu schwärmen. Hat der Gartenimker wohl doch eine Schwarmzelle übersehen.
Sah’s, fand die Königin vor der Beute sitzen (sie ist gewissermaßen gehandicapt und kann deshalb nicht richtig fliegen), setzte sie in das Flugloch in welchem sie schleunigst verschwand. Die sterzelnden Bienen sagen „Kommt zurück Schwestern, Mutti ist hier drinnen“, und nach einer halben Stunde war alles wie wenn nie etwas gewesen wäre.
Eines muss man ja sagen: es sind nette Girls.
Bilder wie diese sind der Grund warum zurzeit alle 7 Tage eine Kontrolle der Brutwaben stattfinden sollte. Ein schwarmtriebiges Volk legt massenhaft Schwarmzellen an, in denen junge Königinnen heranwachsen. Nicht immer sind sie an so exponierter Stelle und leicht aufzufinden wie in diesem Bild.
Der Superorganismus Bien folgt seinem Vermehrungstrieb: Sobald eine der Zellen verdeckelt ist, ist der Auszug der Königin mit der Hälfte aller Bienen nicht mehr zu verhindern.
So eine Pollenfalle ist ein raffiniertes Gerät: Die Bienen müssen sich auf den Weg in den Bienenstock durch ein Lochblech zwängen, das gerade groß genug ist dass sie selber durchpassen. Die Pollenhöschen werden dabei abgestreift und fallen durch ein Gitter in eine Schublade, wo der Imker den Pollen bequem ernten kann.
Da die Bienen den Pollen zur Fütterung der Larven selber dringend brauchen, werden 2 dieser Pollenfallen täglich vor ein anderes der 8 Völker gesetzt.
Morgen kommen die Honigräume drauf.
Ab sofort kann man unseren Honig in diesem schicken außergewöhnlichen Haus direkt am BUGA Gelände zum Frühstück genießen.
Wir gratulieren herzlich zur Eröffnung und freuen uns, mit unserem erstklassigen lokalen Honig auf diesem Weg Ihren Gästen den Start in den Tag versüßen zu dürfen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern :-)
An den ersten milden Tagen das Jahren 2019 erfreut sich der Gartenimker an 8 gesunden Bienenvölkern.
Die fleißigen Immen finden schon Pollen, den sie an ihren Hinterbeinen in die Kisten bringen, um damit die jungen Larven zu ernähren.
Während erste Frühblüher zaghaft ihre Köpfchen aus der Erde recken, ist bei den Bienen die Vorbereitung auf das große Blühen schon in vollem Gang.
In unserer Manufaktur stellen wir nicht nur den köstlichen Honig in traditioneller Handarbeit her (besser gesagt stellen ihn die Bienen her - wir ernten ihn und füllen ihn frisch in Gläser ab). Auch die Etiketten entwerfen wir selber und bekleben die Gläser manuell.
Das ist aufwändiger als die Etiketten fertig aus einer Druckerei zu beziehen und die Gläser maschinell zu bekleben. Der durchaus meditative Charakter dieser Arbeit lässt den Gartenimker auch dies genießen - am liebsten an kalten Wintertagen bei einer gemütlichen Tasse Tee und begleitet von schöner Musik.
Der Gartenimker brach letztens beim Übersteigen einer seiner inzwischen recht morschen Holzpaletten, auf dem sonst die Bienenkästen stehen, mit dem Fuß durch das Holz. Es war dies Grund genug, die Aufstellung der Beuten im Garten nach 5 Jahren Provisorium etwas professioneller zu gestalten und nämlich einen stabilen und schicken Beutenbock zu bauen.
Nach Berechnung der Statik und Ermittlung der erforderlichen Balkenmaße morgens rasch die Zutaten gekauft und bei herrlichem Herbstwetter auf der Terrasse drauf los geschreinert. Schönes Projekt für so einen goldenen Oktobertag :-)
Nun ist es doch noch wahr geworden und ein großer Wunsch des Gartenimkers für 2018 hat sich erfüllt:
Heute bot sich die Gelegenheit, einen kleinen Bienenschwarm, der sich an einem Apfelbaum im Garten niedergelassen hat, mit den bloßen Händen zu bergen. Die Bienen sind dabei lammfromm gewesen.
Was für ein großartiges, tief bewegendes Ereignis!
Ein junger Bienenschwarm ist am Tage seiner „Geburt“ sehr sanft und nicht wehrhaft, so dass die Bienen auf diese Weise berührt werden können.
Honig von anderen Kontinenten wie z.B. China muss ja nicht automatisch schlecht sein. Aber ist Honig noch „Bio“, wenn er um die halbe Welt transportiert wurde?
Wer das nicht will, der kauft regionalen Honig direkt beim Imker.
10 kg Wachsblöcke wurden zu 140 Mittelwänden umgearbeitet.
Das Gelingen des Gusses in der wassergekühlten Mittelwandgießform hängt von vielen Parametern ab, u.a. von Wachstemperatur, Kühlwasserdurchfluss, Geschwindigkeit und Druck beim Schließen der Form und Wartezeit bis zum Öffnen des Deckels.
Somit ist auch dieser Schritt eine Geduldsprobe bzw. geschenkte meditative Lebenszeit :-)
Die fertigen Mittelwände besitzten durchaus eine visuelle und olfaktorische Ästhetik.
Das Video zeigt einen kompletten Durchlaufzyklus.
Zum Ende der Bienensaison bereitet der Gartenimker das aus dem Sonnenwachsschmelzer und jungen leeren Waben gesammelte Wachs auf. Dazu kocht er es in einem großen Einmachtopf zusammen mit Wasser auf. Wasserlösliche Stoffe wie z.B. Honigreste lösen sich im Wasser und können entsorgt werden.
Anschließend ruht das flüssige Wachs einige Stunden um sich zu klären. Dabei setzen sich weitere Bestandteile wie z.B. Bienenteile, Propolis und Pollen oben oder unten ab.
Das so gereinigte Wachs wird behutsam mit einer Suppenkelle in leere Eisbecher geschöpft und erstarrt darin langsam.
Als Ergebnis dieser schweißtreibenden Arbeit in der Wachsküche hält der Gartenimker 10 kg wertvolles, reines Bienenwachs in seinen Händen. In Blockform ist es als Rohstoff für neue Mittelwände unbegrenzt haltbar und kann platzsparend gelagert werden.
Der 2018er Honig ist geerntet, geschleudert und frisch in Gläser abgefüllt.
Ab sofort erhältlich: Frühtracht in 250g Gläschen und ein überraschend dunkler Sommerhonig mit einem hohen Anteil von der Linde in 250g oder 500g Gläsern.
Bienen sind eigenwillige Damen: Nicht alle Wabenhonigrähmchen wurden so schön ausgebaut wie diese.
Für den ersten Versuch kann sich das Ergebnis aber durchaus sehen lassen, meint der Gartenimker.
Honig zu ernten ist einer der Höhepunkte im Bienenjahr – zumindest für den Imker. Die zweite und letzte Schleuderung in diesem Jahr brachte einen überraschend dunklen Honig hervor, mit einem hohen Anteil Blatthonig von der Linde. Gewissermaßen Waldhonig, von Bienen gesammelt und geerntet in der Heilbronner Innenstadt.
Nur noch wenige Tage, dann steht diese Delikatesse frisch in Gläser abgefüllt zur Verfügung.
Immer wieder wird der Gartenimker gefragt, wie er bei zehntausenden Bienen im Bienenstock die Königin finden kann. Dazu ist in der Tat ein wenig Übung erforderlich.
Die Königin unterscheidet sich in folgenden Merkmalen von den anderen Bienen:
· größer als Arbeiterinnen
· langer, eher schlanker Hinterleib
· keine Haare auf dem Brustschild
· hellbraune Beine
In der Regel wird die Königin von ihrem „Hofstaat“ begleitet. Das sind Arbeiterinnen, die sich ihr aus allen Richtungen zuwenden, sie füttern und leiten, schön zu erkennen auf dem ersten Foto. Um dieses charakteristische Muster zu erkennen, hilft es die Wabe als Ganzes zu betrachten und eher in die Ferne zu fokussieren.
Königinnen sind allerdings auch lichtscheu und verstecken sich häufig auf der Schattenseite der Wabe, oft auch auf dem Seitenschenkel des Rähmchens.
Ist die Königin einmal mit einem farbigen Plättchen gezeichnet, dann fällt die Suche deutlich leichter.
In des Gartenimkers Blog hat ein Leser kommentiert, dass das Stutzen der Flügel inzwischen zu den absoluten No-gos gehöre. Und wesensgemäßes Imkern gehe anders.
Warum stutzt der Gartenimker den Königinnen einen Flügel? Dies ist tatsächlich eine hässliche Maßnahme – zumindest auf den ersten Blick. Was wird dadurch bewirkt?
Es ist eine von mehreren Maßnahmen, um zu verhindern, dass das Bienenvolk schwärmt. Dies ist besonders wichtig, wenn Bienen in der Stadt gehalten werden, denn es macht Nachbarn nervös, wenn ein Bienenschwarm in deren Garten an einem Baum oder gar im Sonmnenschirm hängt.
Das Beschneiden eines Flügels der Königin hindert das Volk zunächst nicht am Schwärmen. Die ausziehenden Bienen merken aber spätestens im übernächsten Garten noch im Fluge, dass ihre Königin nicht dabei ist, und kehren dann unverrichteter Dinge wieder in die alte Wohnung zurück. Nach einer halben Stunde ist dieses beeindruckende Schauspiel wieder vorbei, wie wenn nie etwas gewesen wäre.
Die Königin sitzt unterdessen, von einer handballgroßen Bienenkugel sorgsam geschützt, wenige Meter von ihrem Bienenkasten entfernt im Gras.
Der Gartenimker setzt sie dann vorsichtig in die Beute zurück, wo sie sofort wieder ihrer Aufgabe nachkommt und stiftet.
Und wenn sie nicht gestorben ist dann legt sie noch heute.
Zwei Wochen nach Bildung der Begattungsvölkchen befinden sich die jungen Königinnen in Eilage, sofern die Hochzeitsflüge stattgefunden haben, die Begattungen erfolgreich waren, und sie danach nicht vom Vogel gefressen wurden und auch wieder in das richtige Flugloch zurückgefunden haben.
Der Gartenimker kontrollierte heute die Völkchen auf Eier („Stifte“). Wenn Stifte vorhanden waren, wurde die Königin gesucht, begrüßt und mit einem roten Punkt (Jahresfarbe für 2018) gezeichnet. Ein kleiner, schmerzloser chirugischer Eingriff verhindert, dass die Königin im nächsten Sommer mit ihrem Volk schwärmt.
Vorläufige Bilanz: Von 28 edlen Larven haben sich 12 zu Königinnen entwickelt, von diesen wurden 8 erfolgreich begattet und sind in Eilage gegangen.
Im nächsten Schritt werden dann die alten Königinnen aus 2017 gegen die neuen aus 2018 ausgetauscht.
Jedes Jahr im Sommer kann man Bienen beim „Hobeln“ beobachten.
Dabei sitzen sie außen an der Beutenwand, in Formation mit dem Kopf nach unten, und bewegen sich schwingend auf und ab, wie wenn sie den Untergrund polieren würden. Dieses Phänomen wird in der Imkerschaft als „hobeln“ bezeichnet.
Aber niemand weiß weshalb sie das tun.
Am Nachmittag des errechneten Schlupftermins sind fünf der 13 Königinnen in ihren Schutzkäfigen geschlüpft. Die Restlichen werden in den nächsten Stunden schlüpfen.
Für jede der jungen Königinnen – oder besser Prinzessinnen – wird nun ein eigenes Volk erstellt. Diese Begattungsvölkchen bestehen aus je zwei Waben und Bienen aus dem Pflegevolk.
In ungefähr einer Woche werden sich die Prinzessinnen auf ihren Hochzeitsflug begeben, auf dem sie sich mit mehreren Drohnen paaren werden. Wenn sie danach wieder in das richtige Flugloch finden und nicht unterwegs von einem Vogel erwischt werden, dann werden sie nach einer weiteren Woche beginnen Eier zu legen.
In des Gartenimkers Bienenecke ist heute ein Neubaugebiet entstanden: Neben den Wirtschaftsvölkern stehen dort nun zusätzlich zwei 4er-Ablegerkästen und fünf weitere Ablegerkästen im Standmaß.
Während die Zellen noch nicht verdeckelt waren, wurden die Königinnenlarven intensiv von den Ammenbienen mit Weiselfuttersaft gefüttert.
Am 4. Tag nach dem Umlarven sind von den 28 Larven 13 zu Weiselzellen entwickelt. Alle Zellen sind nun verdeckelt. Im Inneren der Zelle „klebt“ die edle Made oben in ihrem Futtersaft. Um die Zelle herum befinden sich Knäuel von Bienen, die die Zellen beschützen und deren Temperatur konstant halten.
Diese werden nun mit Schutzkäfigen geschützt, um ein Verbauen zu verhindern. In jeden Käfig kommen noch 2 bis 3 Begleitbienen, die von den anderen Bienen gefüttert werden und ihrerseits die Königin nach ihrem Schlüpfen füttern.
Nun folgt die Zeit der Puppenruhe, in der die Metamorphose von der Streckmade zur Puppe abläuft. Als Puppe hängt sie an einem hauchfeinen Faden am Zelldeckel und entwickelt sich nach unten. Deshalb ist es nun wichtig sehr vorsichtig und erschütterungsfrei arbeiten.
Knapp 48 Stunden nach dem Einhängen des Zuchtrahmens kontrolliert der Gartenimker ob die Larven angenommen und gepflegt werden.
Der Zuchtrahmen hängt voll mit Bau- und Pflegebienen. Die Weiselnäpfchen sind bereits mit Wachs ausgebaut worden.
Das Volk ist ruhig und harmonisch. Rauch ist nicht erforderlich, um mit diesen Bienen zu arbeiten.
Heute hat der Gartenimker mit Hilfe seiner jüngsten Tochter die erste Ernte 2018 geschleudert.
Der Honig läuft nach dem Schleudern durch drei Siebe. Danach ruht er einen oder zwei Tage, damit feinste Wachspartikel und Luftblasen an die Oberfläche steigen und abgezogen werden können. Dann wird er in Gläser abgefüllt.
Des Gartenimkers Ziel für das Jahr 2018 ist die Königinnenvermehrung über Zuchtrahmen zu erlernen.
Nun erfolgte der erste Versuch einer Königinnenzucht auf Basis von Zuchtstoff von der Mutterstation des LVWI (Landesverband Württembergischer Imker). Die Larven kommen von leistungsgeprüften Königinnen und sind das Ergebnis der Selektion positiver Eigenschaften (u.a. Brutverhalten, Sanftmut, Varroa-Toleranz, Honigerträge, Wabenstetigkeit, Schwarmtrieb).
Die Larven werden in Weiselnäpfchen auf einem Zuchtrahmen in das Pflegevolk gegeben, das 10 Tage zuvor aus Brutwaben mehrerer Völker gebildet wurde. Zum Zeitpunkt der Zuchstoffgabe sind die meisten der jungen Bienen geschlüpft, das Volk quillt förmlich über: Tausende junger Ammenbienen warten darauf, die edlen Larven pflegen zu dürfen.
Damit die Larven angenommen werden, müssen zuvor alle Nachschaffungszellen gebrochen werden, so dass die Pflege der zugesetzten Larven für das Volk die einzige verbleibende Möglichkeit darstellt, sich eine Königin nachzuschaffen.
Eine hübsche Lady nascht an gezuckertem Tee, während der Gartenimker seinen Urlaubstag bei bestem Maiwetter genießt.
Das dabei entstandene Stillleben ist beim zweiten Hinsehen unerwartet tiefgründig: Der Bosch-Slogan „Invented for Life“ auf der Tasse könnte sich auch auf das Zuckerwasser beziehen (aus der Perspektive der Biene), oder auf die Bienen selbst (aus der Perspektive des Menschen - oder der Natur selbst).
Das wirft dann zwangsläufig die Frage nach dem Erfinder auf…
Nachdenkliche Grüße zum Vatertag ;-)
Jemanden so zart und respektvoll mit Bienen umgehen zu sehen fasziniert den Gartenimker und bewegt ihn tief. Der Körper des Biens fühle sich warm an und zarter als das gepflegteste Katzenfell.
Ein junger Bienenschwarm ist am Tage seiner „Geburt“ sehr sanft und nicht wehrhaft, so dass die Bienen mit der bloßen Hand auf diese Weise berührt werden können.
Der Gartenimker freut sich auf die Gelegenheit das selbst zu erfahren. Jetzt ist Schwarmzeit, da sollten die Chancen nicht allzu schlecht stehen… :-)
Dieses Jahr scheint alles gleichzeitig zu blühen. Während die Natur regelrecht explodiert, beginnen die Bienen die Wabenhonigrähmchen auszubauen und mit Nektar zu füllen. Leider jedoch nicht so wie der Gartenimker es will: Anstatt die Waben ausgehend von den oben befestigten Anfangsstreifen zu errichten, bauen die Bienen sie von unten und zwar kreuz und quer. So wird das nichts.
Deshalb musste der Gartenimker heute ein bisschen mit seinen Mädels schimpfen. Die begonnenen Waben wurden entnommen und die Rähmchen um 180° gedreht, so dass sich die Anfangsstreifen aus Wachs nun auf der Unterseite befinden.
Reset - zurück auf Los. Neues Spiel, neues Glück.
Faszinierend ist es aber allemal, wie so ein filigranes Wabenwerk mit so leckerer Füllung quasi aus dem Nichts entsteht.
Erste Frühlingsboten: Die Bienen sammeln Pollen an einer Weide.
Die Natur steht sowas von in den Startlöchern. Bald geht es los.
An seinem Geburtstag hat der Gartenimker zur Feier des Tages 25l Honigwein angesetzt und auf diese Weise Reste verwertet, z.B. Honig aus Gläsern mit beschädigtem Etikett oder Deckeln.
In ungefähr 4 Wochen ist der Göttertrunk dann voraussichtlich durchgegoren und kann in Flaschen abgefüllt werden.
Alle Völker fliegen bei 8°C. Bisher keine Winterverluste. Was für eine Freude.
Diejenigen Völker, deren Futterbestand gering ist, haben jeweils 2,5 kg Futterteig bekommen. Durch die Folie hindurch kann man die zehrenden Bienen beobachten.
Ansonsten werden die Völker weiterhin in Ruhe gelassen.
Von Zeit zu Zeit wiegt der Gartenimker seine Beuten und schätzt so die Futtermenge ab. So zeigt sich, dass die Vorräte Ende Januar mit ca. 4 bis 7kg pro Volk recht knapp sind, was vermutlich auch dem milden Winter geschuldet ist.
Ein Volk verbraucht im Moment etwa 0,5kg Futter pro Woche. Das kann man schön in einem Diagramm ablesen. Der Knick Ende Dezember resultiert aus einem Umhängen von Futterwaben zum Ausgleich der Vorräte zwischen den Völkern.
Der Futterverbrauch wird nun bald deutlich ansteigen, weil das Brutgeschäft wieder beginnt. Deshalb muss das Gewicht jetzt engmaschiger kontrolliert und ggf. Futterteig aufgelegt werden.
Die ersten Winterlinge, Krokusse und Schneeglöckchen schieben zaghaft erste Blüten aus dem Boden. Die Hasel staubt. Die Natur steht in den Startlöchern.
Vor den Bienenstöcken ist es bei 9°C und bedecktem Himmel noch ruhig. In den Kästen summt es.
Für den Gartenimker heißt es noch warten – und die Futtersituation im Auge behalten.
Heute bei 10°C und Nieselregen mal kurz die Deckel abgehoben und von oben durch die Abdeckfolien gelinst. Nicht bei allen Völker tummeln sich so viele Bienen wie auf dem Bild, aber alle sind augenscheinlich wohlauf.
Jetzt dürfte es durchaus auch mal richtig kalt werden, damit die Bienenvölker zur Ruhe kommen.
Allen Lesern gesegnete Weihnachten.
Bienenhonig direkt aus der Wabe zu essen ist wohl die ursprünglichste und natürlichste Art dieses Naturprodukt zu genießen.
Wabenhonig ist Honig aus reinem Naturbau, gelagert in dem vollständig von den Bienen errichteten Wabenwerk. In diesem natürlichen Lagerort ist der Honig in jeder einzelnen Zelle von den fleißigen Immen mit dünnen Wachsdeckelchen versiegelt worden. Er kann zusammen mit dem hauchfeinen Wachs der Waben gegessen werden. Unter Kennern der Imkerei und Puristen gilt Wabenhonig als Delikatesse.
Der Gartenimker nimmt sich die Ernte von Wabenhonig als Projekt für 2018 vor. Rähmchen sind eingekauft und die Spezialzarge ist gebaut.
Der Herbst hat Einzug gehalten. Während es draußen kühl und regnerisch ist, ist der Geschmack des Sommers mit seinen Blüten, seiner Wärme, seinen bunten Farben und reichen Aromen im Glas eingefangen.
Als Ersatz für den entnommenen Honig erhalten die Bienenvölker Zuckersirup als Winterfutter. Der Gartenimker bietet den Damen Sirup in einem 6kg Eimer in einer Leerzarge an.
Dieser Leerraum ist mit einer Folie vom darunter liegenden Brutraum abgetrennt. Die Folie ist an einer Ecke umgeschlagen, damit die Bienen das Futter über diesen Durchstieg erreichen können. Sie betrachten den Leerraum als „außerhalb ihrer Wohnung“ und tragen deshalb den Sirup in die Waben im Brutraum vollständig um. Das passiert innerhalb eines Tages, wenn es nicht zu kalt ist. Das Stroh dient als Kletterhilfe und verhindert das Ertrinken einzelner Bienen. Eimer und Stroh sind nach dem gründlichen Ausschlecken „strohtrocken“.
"Wer anfängt, Bienen zu halten und auch nach drei Jahren, wenn alle Anfängerdramen durchlebt sind, noch Bienenvölker hat, der hat keine Bienen mehr, sondern umgekehrt: Den haben die Bienen."
Das kann der Gartenimker aus eigener Erfahrung bestätigen :-)
Die Bienen nutzen während der kürzer werdenden Tage jede Gelegenheit, um gelben Pollen als Eiweißfutter einzutragen. Eiweiß aus Pollen benötigen sie neben den Kohlehydraten aus dem Honig zur Fütterung der Larven.
Die Ableger müssen zurzeit noch Bienenmasse aufbauen, damit sie stark genug für den Winter sind. Im September beginnen die Völker außerdem mit der Aufzucht von besonders langlebigen Winterbienen.
Die Fluglöcher der Ablegervölker sind nun verkleinert, so dass es durchaus mal zu Stau beim Ein- und Ausfliegen kommt. Kleine Fluglöcher sind für die Bienen deutlich einfacher gegen Bienen aus anderen Völkern oder andere Eindringlinge wie Wespen zu verteidigen.
Deutlich sind auch die „alten Tanten“ zu erkennen: sie haben am Ende ihres erfüllten Bienenlebens nach vielen Trachtflügen und Kämpfen zunehmend weniger Haare „auf dem Buckel“.
Und überhaupt ist Gelb des Gartenimkers Lieblingsfarbe.
Von den 4 auf den Außenstandort verbrachten Ablegern haben sich 3 erfolgreich zu Jungvölkern entwickelt, bei einem hat die Begattung der Prinzessin nicht geklappt und das Volk wurde drohnenbrütig. Dieses Volk wurde abgefegt, die 3 anderen zurück an den Heimatstand in der Heilbronner Innenstadt verbracht.
Der Gartenimker geht nun mit 3 Wirtschaftsvölkern und 5 Jungvölkern in den Winter, darin 2 Königinnen aus 2016 und 6 Königinnen aus eigener diesjähriger Nachschaffung.
Nach einem Kraftakt, bei dem alle Völker auf Mittelwände aus der eigenen Wachsstrecke (und mit etwas Wachs von einem befreundeten Imker) umgezogen wurden, stehen nun alle 8 Völker prächtig da und haben tadellose Brutnester. Mit ein bisschen Glück werden alle Völker über den Winter kommen, und der Gartenimker wird im Frühjahr 2 Völker verkaufen können, um wieder Platz zu schaffen für neue Ableger.
Nun kann der Herbst kommen.